Langzeit-EKG
Das Langzeit-Elektrokardiogramm, oft als Langzeit-EKG oder Holter-EKG bezeichnet, ist eine diagnostische Methode zur kontinuierlichen Aufzeichnung der Herzaktivität über einen längeren Zeitraum, typischerweise 24 bis 48 Stunden oder sogar länger. Diese nicht-invasive Untersuchung ermöglicht es Ärzten, Herzrhythmusstörungen und andere kardiale Ereignisse zu erfassen, die bei herkömmlichen EKGs möglicherweise nicht erfasst werden.
Das Langzeit-EKG ist ein wertvolles diagnostisches Werkzeug, um Herzrhythmusstörungen zu identifizieren und eine gezielte Behandlung zu ermöglichen. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Herzgesundheit und der Lebensqualität von Patienten.
Hauptziele
- Detektion von Herzrhythmusstörungen: Langzeit-EKGs werden eingesetzt, um unregelmäßige Herzrhythmen, Extrasystolen, Vorhofflimmern und andere Störungen aufzuzeichnen.
- Bewertung von Symptomen: Patienten, die unter Symptomen wie Schwindel, Herzrasen oder Ohnmacht leiden, können durch ein Langzeit-EKG Untersuchungen erhalten, um die zugrunde liegende Ursache zu identifizieren.
- Überwachung von Therapieeffekten: Bei Patienten, die bereits behandelt werden, ermöglicht das Langzeit-EKG die Überwachung der Wirksamkeit von Antiarrhythmika oder anderen kardiologischen Medikamenten.
Durchführung
- Anbringung der Elektroden: Elektroden werden auf der Brust des Patienten angebracht und mit einem kleinen, tragbaren Aufnahmegerät verbunden.
- Tragbares Aufnahmegerät (Holter-Rekorder): Das kleine Gerät wird am Gürtel oder um den Hals getragen und zeichnet kontinuierlich die elektrischen Signale des Herzens auf.
- Alltagsleben des Patienten: Der Patient kann seinen normalen Aktivitäten nachgehen, während das Langzeit-EKG läuft, um eine möglichst repräsentative Aufzeichnung zu erhalten.
- Führen eines Symptomtagebuchs: Der Patient dokumentiert auftretende Symptome, wie zum Beispiel Schwindel oder Herzklopfen, um diese später mit den EKG-Aufzeichnungen zu korrelieren.
Auswertung und Interpretation
- Analyse der Herzrhythmen: Ein Kardiologe analysiert die aufgezeichneten Daten, um Herzrhythmusstörungen, Pausen oder andere Auffälligkeiten zu identifizieren.
- Korrelation mit Symptomen: Die aufgezeichneten Ereignisse werden mit den im Symptomtagebuch dokumentierten Beschwerden verglichen.
- Erstellung eines EKG-Reports: Ein detaillierter Bericht wird erstellt und dem behandelnden Arzt zur Verfügung gestellt, um eine genaue Diagnose und Therapieempfehlungen zu ermöglichen.
Vorteile
- Aufzeichnung von Ereignissen im Alltag: Ermöglicht die Erfassung von Herzrhythmusstörungen, die nur bei bestimmten Aktivitäten oder in Ruhe auftreten.
- Langfristige Überwachung: Kontinuierliche Aufzeichnung über einen längeren Zeitraum ermöglicht eine umfassendere Beurteilung der Herzgesundheit.
- Personalisierte Therapieansätze: Bietet Grundlage für die Anpassung von Medikamenten oder anderen therapeutischen Maßnahmen.