Wundauflagen in der modernen und traditionellen Wundversorgung
Damit sich keine unschönen Narben bilden und es zu keiner Infektion kommt, sollten bei offenen Wunden stets entsprechende Wundauflagen benutzt werden. Sie nehmen das Wundsekret auf, ohne mit der Wunde zu verkleben und schützen Sie vor Keimen, Schmutz und direktem Sonnenlicht. Dabei liegen sie direkt auf der gereinigten Wunde auf und bilden eine zusätzliche Schicht zwischen der Wunde und dem Wundverband.
Ob eine feuchte oder trockene Wundversorgung bei einer Verletzung angebracht ist, muss von Fall zu Fall entschieden werden. Beide Methoden sind heutzutage üblich, wobei sich die Medizin in den letzten Jahren zunehmend von der traditionellen (trockenen) Wundversorgung abgewandt hat.
Moderne Wundversorgung in Form von feuchter Wundversorgung
In der modernen Wundversorgung wird darauf geachtet, dass durch die passende Wundauflage ein feuchtes Milieu erzeugt wird. Dadurch erhofft man sich eine Reihe von Vorteilen, welche die möglichen Nachteile bei Weitem übertreffen.
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Nachteile |
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Gerade die Tatsache, dass bei der modernen Wundversorgung der Verband nur aller paar Tage gewechselt werden muss, spricht für sich. So muss die Wunde nicht unnötig angefasst werden, hat mehr Zeit zum Heilen und der Patient erspart sich schmerzhafte Verbandswechsel.
Traditionelle Wundversorgung in Form von trockener Wundversorgung
Während man heutzutage alles daransetzt, ein feuchtes Wundmilieu zu erzeugen, war es früher üblich, Wunden durch Austrocknen zu heilen. Hierbei wird ebenso viel Wert auf den Schutz vor äußeren Einflüssen und die Aufnahme des Wundsekrets gelegt. Jedoch wird der Verband öfter gewechselt, um die Wunde möglichst trocken zu halten. Diese Form der Wundversorgung hat jedoch folgende Nachteile:
- Vermehrte Narbenbildung
- Unnötige Strapazen der Haut
- Häufiger Verbandswechsel
- Verklebungen der Wunde
Gerade der letzte Punkt kann durch die Erzeugung eines feuchten Wundmilieus, wie es bei der modernen Wundversorgung praktiziert wird, vermieden werden. Wenn die Wunde jedoch stets trocken gehalten und die Kompressen oft gewechselt werden müssen, steigt das Risiko, dass die Kompresse mit dem Wundgewebe verklebt. In diesem Fall wird durch den Wechsel die Verletzung immer wieder geöffnet. Durch diesen Vorgang wird die Haut unnötig strapaziert und das Risiko tieferer Narben erhöht sich. Außerdem ist die traditionelle Wundversorgung schmerzhafter, weil der Verbandswechsel meist mehrmals am Tag erfolgt.
Heutzutage werden trockene Verbände in der Regel nur noch bei sehr kleinen Wunden eingesetzt. Ein gutes Beispiel für die trockene Wundversorgung ist das Wundpflaster.
Vorteile moderner Wundversorgung durch schnellere Heilung
Die moderne Wundversorgung hat zahlreiche Vorteile. Vor allem das feuchte Wundmilieu hat sich bewährt, da die Wunde sich aufgrund der seltenen Verbandswechsel besser regenerieren kann. Zudem ist die feuchte Wundversorgung schmerzärmer und hat einen positiven Effekt auf die Narbenbildung.
Bei größeren Wunden sollten Sie immer den Arzt aufsuchen. Für einen provisorischen Verband und die Wundpflege sollten überdies Wundauflagen genommen werden, die eine feuchte Versorgung ermöglichen.
Verschiedene Modelle: unterschiedliche Wundauflagen in Übersicht
Wundauflagen werden in der Regel bei offenen Wunden angewandt, können jedoch auch als Kompresse für geschlossene Wunden dienen. Dabei werden die Auflagen in drei große Kategorien aufgeteilt – inaktive, aktive und interaktive Wundauflagen.
Inaktive Wundauflagen finden vor allem in der trockenen Wundversorgung Anwendung und bieten der Wunde lediglich einen Schutz vor äußeren Einflüssen. Sie eignen sich vor allem zur Versorgung von trockenen oder sehr kleinen Wunden.
Beispiele für inaktive Wundauflagen:
- Baumwoll- bzw. Mullkompressen
- Vlieskompressen (z.B. Vliwasoft)
- Wundpflaster
Aktive Wundauflagen unterstützen gezielt die Regeneration und werden oftmals mit Zellen oder ähnlichen Stoffen versetzt. Auch die Wundversorgung mit Fischhaut gehört in diese Kategorie. Aktive Wundanlagen werden eher selten eingesetzt, vor allem aber bei schweren Verbrennungen, um die Narbenbildung zu minimieren und eine möglichst umfassende Hautregeneration zu ermöglichen.
Interaktive Wundauflagen hingegen werden heutzutage relativ oft benutzt. Mit ihnen lässt sich ein feuchtes Wundmilieu erzeugen, was bei den meisten Wunden gute Ergebnisse garantiert.
Beispiele für interaktive Wundauflagen:
- Wundfolien
- Alginate (z.B. Biatain Alginate)
- Hydrokolloide (z.B. Cutimed Sorbact Tamponade, Cutimed Sorbact Kompresse oder Cutimed Sorbact Gel)
- Silberhaltige Wundauflagen (z.B. Aquacel Ag Extra)
Vor allem Wundauflagen mit Alginaten sind sehr saugfähig und sorgen für ein feuchtes Milieu. Bei entzündeten Wunden werden oft silberhaltige Wundauflagen genutzt, da diese eine entzündungshemmende Wirkung haben.
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