Wozu dient die Blutentnahme?
Die Blutentnahme erfolgt meist zur Diagnostik von Erkrankungen. Sie dient aber auch als Maßnahme zur Prävention als auch zur regelmäßigen Kontrolle beim Arzt. Bei der diagnostischen Blutentnahme wird mit einer Spritze oder eines Blutentnahmeröhrchens eine festgelegte Menge an Blut abgenommen. Das Röhrchen ist mit einer Präparierung fürs Labor versehen. Je nachdem, ob Blutplasma, Blutserum oder Vollblut untersucht werden sollen, müssen spezielle Stoffe zugefügt werden, etwa Citrat oder EDTA.
Worin unterscheiden sich Monovette (Aspirationssystem) und Vacutainer (Unterdrucksystem) bei der Blutentnahme?
Das Aspirationssystem funktioniert nach dem Prinzip einer Spritze: Nach der Punktion wird der Stempel herausgezogen und es entsteht ein Unterdruck, der die Blutentnahme vorantreibt. Ist der Stempel vollständig herausgezogen, kann dieser abgebrochen und entfernt werden. Für die Versendung ins Labor und zur einfachen Aufbewahrung ist die Monovette daher gut geeignet. Außerdem kann schon vor der tatsächlichen Punktion ein Unterdruck erzeugt werden, sodass man auch mit dem Unterdruckprinzip Blut abnehmen könnte. Es ist also möglich, die Monovette sowohl nach dem Aspirationssystem als nach dem Untersystem zu verwenden.
Das Vacutainer System funktioniert nach dem Vakuumprinzip: Durch das Zusammenstecken der einzelnen Komponenten wie Probengefäß, Adapter und Punktionskanüle entsteht ein geschlossenes System. So wird ein Unterdruck erzeugt, der das Blut ansaugt und eine standardisierte Blutentnahme ermöglicht.
Im Vergleich ist die mit dem Vacutainer System angesaugte Menge an Blut konstanter als bei der Monovette. Nachteilig ist beim Vacutainer, dass das erzeugte Vakuum nicht variiert und somit den Venenverhältnissen nicht angepasst werden kann.
Welche Schritte gibt es bei der Blutentnahme?
Zur Vorbereitung auf die venöse Blutentnahme aus der Ellenbeuge sind Materialien wie Handschuhe, Zelltupfer, Kanülen, Stauschlauch, Desinfektionsmittel, Röhrchen, Entnahmebesteck und Pflaster bereitzulegen. Außerdem sollten die Hände zuvor desinfiziert sein.
Im ersten Schritt der Untersuchung wird eine Manschette am Oberarm des Patienten angelegt. Mit dem sogenannten Stauschlauch wird das Blut in der Vene gestaut. Aber nur so weit, dass der Puls weiterhin tastbar ist.
Der Arzt oder medizinisches Fachpersonal desinfizieren die zuvor ertastete Punktionsstelle. Anschließend erfolgt der Stich in die Vene mit einer Nadel oder einem Butterfly-System. Durch das Aufstecken eines Blutentnahmeröhrchens am Ende der Nadel und dem zusätzlichen Ziehen am Stempel wird ein Unterdruck erzeugt; dies beschleunigt die Blutabnahme.
Ist das Röhrchen ausreichend gefüllt, wird es von der Nadel genommen und der Stempel abgeknickt. Das Röhrchen wird mehrfach hin – und hergeschwenkt, sodass sich das Blut mit den Gerinnungshemmern oder anderen chemischen Prüfmitteln, die sich bereits im Röhrchen befinden, verbindet und nicht klumpt. Ein gängiges Verfahren ist die Gewinnung von EDTA-Blut: Das Röhrchen enthält Ethylendiamintetraacetat (EDTA). Dieses sorgt dafür, dass die Blutbestandteile ungebunden bleiben. Nur so kann das Labor anschließend die Blutzellen untersuchen.
Im letzten Schritt wird der Stauschlauch geöffnet, die Nadel entfernt und ein Tupfer auf die Einstichstelle gedrückt. Dies ist wichtig, damit kein Bluterguss entsteht. Ein Pflaster auf der Wunde schützt vor Infektionen.
Blutentnahme: Wann ist welches System am besten geeignet?
Lanzetten
Lanzetten eignen sich für die Entnahme kleiner Blutproben, etwa aus der Fingerkuppe. So ist beispielsweise die benötigte Blutmenge bei der Blutzuckermessung sehr gering. Ein kleiner Stich mittels einer Lanzette genügt und ist einfach auszuführen. Der Bluttropfen reicht meist für den benötigten Teststreifen aus.
Perfusionsbesteck
Das Perfusionsbesteck kann ebenfalls als Blutentnahmesystem fungieren. Es besteht aus Schlauch, Butterfly-Kanüle und Luer-Lock-Ansatz. Die geschliffene Nadel ermöglicht eine präzise und rasche Venenpunktion zur Infusion, Injektion oder Transfusion. Für Patienten, die HIV-, HBV- oder HCV-positiv sind, gibt es spezielle Sicherheitsperfusionsbestecke, um das Risiko einer Nadelstichverletzung zu reduzieren. Durch ein spezielles Sicherheitssystem sind die Finger des Arztes beim Sicherheitsperfusionsbesteck während der Punktion geschützt.
Blutentnahmesysteme
Es gibt zwei Blutentnahmesysteme: Das Aspirationssystem und das Unterdrucksystem. Zu den beiden bekanntesten Blutentnahmesystemen gehören die Monovette (Aspirationssystem) und der Vacutainer (Unterdrucksystem).
Aderlass
Der Aderlass wird heute nur noch sehr selten eingesetzt. Das therapeutische Heilverfahren entstammt der Antike. Den Patienten wird dabei eine größere Menge Blut aus der Vene entnommen. Typische Indikationen, bei denen ein Aderlass durchgeführt wird, sind Hämochromatose, einer Polyglobulie oder einer Polycythaemia vera. Der Aderlass erfordert ein spezielles Aderlass-Besteck sowie eine Vakuumflasche, in der das ausgeleitete Blut aufgefangen wird. Das verlorene Blut kann mittels Transfusion ersetzt werden.
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